Hochwassergefahren- und -risikokarten

Aktualisierte Hochwassergefahren- und –risikokarten für die Wilde Weißeritz in Dorfhain

Die immer wieder auftretenden enormen Schäden durch Hochwasserereignisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, sich frühzeitig mit vorsorgenden und langfristig wirkenden Maßnahmen des Hochwasserschutzes auseinander zu setzen. Da ein vollständiger Schutz vor Hochwasser weder technisch machbar, noch wirtschaftlich sinnvoll ist (Restrisiko), bedarf es für den Umgang mit Hochwasser und des durch Hochwasser entstehenden Risikos vielmehr eines umfassenden und flussgebietsweiten Risikomanagement. Das umfasst:

  • den vorsorgenden Bereich (zum Beispiel Festsetzung von Überschwemmungsgebieten, an Hochwasser angepasstes Bauen, technische Maßnahmen, Verhaltensvorsorge),
  • die Vorbereitung auf ein Hochwasser (Hochwasservorhersage, Warnsysteme),
  • die Bewältigung des Ereignisses (Gefahrenabwehr) und
  • die Nachbereitung inklusive des Wiederaufbaus ein.

Das ⁠Hochwasserrisikomanagement⁠ setzt sich aus den folgenden drei Kernelementen zusammen, die in einem 6-jährigen Zyklus durchlaufen werden. Dabei wird überprüft, wie weit die Maßnahmenumsetzung vorangeschritten ist und ob neue Erkenntnisse, zum Beispiel zu den voraussichtlichen Auswirkungen des Klimawandels auf das Hochwasserrisiko, eine Anpassung der Hochwasserrisiken und der geplanten Maßnahmen notwendig machen:

(1) Risikobewertung
Gemäß §73 WHG sind das Hochwasserrisiko zu bewerten sowie Gebiete mit signifikantem Hochwasserrisiko auszuweisen. Als Risikogebiete werden solche Gebiete definiert, in denen die Folgen von Hochwasserereignissen für bestimmte Schutzgüter als bedeutsam eingeschätzt werden.

(2) Erstellung von Hochwassergefahren- und Risikokarten
In Hochwassergefahrenkarten wird die Gefährdung für Ortschaften aufgezeigt, die bei definierten Hochwasserereignissen (niedrige, mittlere, hohe Wiederkehrwahrscheinlichkeit) überflutet werden. Dabei werden Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten in den überschwemmten Bereichen angegeben.
In den Risikokarten werden die Flächennutzung der überschwemmten Flächen und besonders gefährdete Objekte dargestellt. So werden beispielsweise Angaben zur Anzahl der potenziell betroffenen Einwohner, zur Art der wirtschaftlichen Tätigkeit im potenziell betroffenen Gebiet und zu Industrieanlagen gemacht.
Die Karten werden dabei für Hochwasserereignisse mit drei unterschiedlichen Eintrittswahrscheinlichkeiten erstellt:

  • hohe Wahrscheinlichkeit – voraussichtliches Wiederkehrintervall alle 10 bis 25 Jahre,
  • mittlere Wahrscheinlichkeit – voraussichtliches Wiederkehrintervall mindestens einmal in 100 Jahren und
  • niedrige Wahrscheinlichkeit – voraussichtliches Wiederkehrintervall mindestens einmal in 200 Jahren.

(3) Erstellung von Hochwasserrisikomanagementplänen
Gemäß § 75 WHG werden auf Grundlage der Hochwassergefahren- und Risikokarten für jede Flussgebietseinheit Risikomanagementpläne erstellt. Sie dienen dazu, die nachteiligen Folgen eines Hochwassers zu verringern. Dafür werden für die Risikogebiete angemessene Ziele festgelegt und alle zur Erreichung dieser Ziele notwendigen Maßnahmen (Vermeidung, Schutz, Vorsorge) in die Managementpläne aufgenommen.

Für die Wilde Weißeritz im Bereich Tharandt und Dorfhain wurden die aktualisierten Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten am 16. Mai 2022 von der Landestalsperrenverwaltung Sachsen an die die Stadt Tharandt im Rahmen einer Videokonferenz übergeben.

Die Karten für den Bereich Dorfhain stehen Ihnen auf dieser Homepage zum Download bereit. Auf deren Grundlage können sich Bürgerinnen und Bürger sowie ansässige Unternehmen informieren, inwieweit sie selbst von Hochwasser betroffen sind. Die Karten geben zudem Auskunft über Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten. Bisher galten die Karten aus dem Hochwasserschutzkonzept, das im Jahr 2004 erstellt wurde. Zwischenzeitliche bauliche Veränderungen, aber auch neue hydrologische Kennwerte und weiterentwickelte Berechnungsmodelle sind in den aktualisierten Karten berücksichtigt.

Die Aktualisierung der Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten ist Bestandteil der Umsetzung der europäischen Hochwasserrisikomanagementrichtlinie. Die Hochwasserschutzkonzepte, die der Freistaat Sachsen nach dem Augusthochwasser 2002 aufgestellt hatte, werden aktualisiert und zu Hintergrunddokumenten der Hochwasserrisikomanagementpläne der Elbe und der Oder weiterentwickelt.

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